Die 6 größten Anlegerfehler und wie Du sie vermeidest

Du möchtest Geld anlegen und suchst nach sinnvollen Möglichkeiten? Das ist schon mal ein sehr guter Ansatz! Leider begehen sehr viele Menschen die gleichen Anlegerfehler und werden dadurch schnell demotiviert oder geben das Thema Geldanlage sogar komplett wieder auf.

Niemand ist vor Fehlern gefeit – auch ich habe Anfangs zahlreiche Stolpersteine überwinden müssen, die ich hätte vermeiden können. Damit du besser in Investitionen und das Thema Geldanlage startest, möchte ich dir die 6 häufigsten Anlegerfehler darstellen.

Egal in welchen neuen Bereich man vordringen möchte, überall lauern Fehler, die so ziemlich allen am Anfang begegnen. Hier ist es durchaus sinnvoll sich vorab mit entsprechenden Problempunkten zu beschäftigen, denn speziell beim Start kann man mit sehr leichten Mitteln einen Großteil der Fallen umgehen.

Man muss das Rad nicht immer neu erfinden, daher stelle ich hier die aus meiner Erfahrung häufigsten Anlegerfehler vor. Wenn du dich auf diese wenigen Punkte konzentrierst, wirst du dich zum einen deutlich realistischer im Finanzumfeld bewegen und zum anderen deine Chancen auf Erfolg (bzw. Riskominimierung) erhöhen.

Und hier kommen die typischen Anlegerfehler…

Fehler 1 – Du verfolgst kein Ziel

Einer der größten Fehler überhaupt bei der Anlage von Geld ist wohl die Planlosigkeit. Man hat kein Ziel, verfolgt keine Strategie und weiß folglich gar nicht, was man tatsächlich erreichen will (oder kann). Fast jeder Sparer und Anleger wird anfangs genau dieses Problem haben. Auch mir ging es so. Ich habe einfach nach und nach die verschiedenen Anlagemöglichkeiten ausprobiert. Manche für gut, manche für schlecht befunden. Aber eine ganzheitliche Strategie hatte ich lange Zeit nicht.

Versteh mich nicht falsch, du musst nicht einen wochenlang ausgearbeiteten Plan erstellen und diesen dann täglich prüfen. Ganz im Gegenteil – es ist völlig ausreichend, wenn man sich über seine Gesamtsituation bewusst wird und einige (realistische) Ziele dazu formuliert.

Über einen langfristigen Zeithorizont habe ich mit Anfang 20 noch nicht wirklich nachgedacht. Mangels Wissen vergammelte der Großteil meines Kapitals auf Tagesgeldkonten oder Sparbüchern (damals war das immerhin noch deutlich lukrativer als in der aktuellen Niedrigzinsphase).

Strategie

Mittlerweile gibt es für mich bei der zeitlichen Zielplanung 3 Säulen:

  • Sicherheitsdepot (min. 3 – besser mehr Netto-Monatsgehälter) liegen auf einem normalen Tagesgeldkonto, auf das ich im Notfall jederzeit Zugriff habe
  • Kurzfristige Anlagen, die entsprechend risikobehaftet sind: Einzelaktien, P2P – Kredite, Kryptowährungen, etc.
  • Langfristige Anlagen: ETFs, Immobilien

Welches Verhältnis du für die 3 Säulen verwendest, hängt sicherlich von deinem Alter und der Risikobereitschaft ab. Je älter, umso weniger würde ich auf die risikobehafteten, kurzfristigen Anlagen setzen. Selbstverständlich geht auch mit den von mir genannten langfristigen Anlagen ein Risiko einher, besonders je kürzer der noch offene Anlagehorizont wird. Hier muss man dann natürlich die Details betrachten.

Wichtig ist einfach, dass du dir über deine Ziele bewusst wirst und somit den typischsten Anlagefehler überhaupt vermeidest.

 

Fehler 2 – Der Traum von zweistelligen Renditen

Langfristig erfolgreich anlegen bedeutet auch, dass man die realistischen Marktmöglichkeiten korrekt bewertet. 2017 gab es zahlreiche Indexwerte, bei denen ich im hohen 2stelligen Renditebereich lag. Nur bedeutet das nicht, dass ich nun jedes Jahr derartige Renditen erzielen kann. Mir ist vollkommen bewusst, dass die letzten Jahre an der Börse extrem erfolgreich verlaufen sind. Eine langfristige Renditeplanung bedeutet jedoch auch, dass man Verlustjahre (und diese werden ganz sicher kommen!) mit einbezieht.

Rendite und Geld

Lass den Kopf also nicht hängen, wenn es mal 2 bis 3 Jahre bergab geht. Langfristig wirst du bei entsprechender Investition erfolgreich sein. Deswegen spricht man auch immer von einem Anlagehorizont von mindestens 8 bis 10 Jahren an der Börse.

Lass dich also nicht von Superprodukten zu einem weiteren typischen Anlegerfehler leiten. Je höher die mögliche Rendite, umso höher ist auch das Risiko. Selbstverständlich kannst du auch mal Glück haben. Üblicherweise wird das aber bei zwielichtigen Investments die Ausnahme bilden.

Für mich persönlich sind 3-5 % Rendite über das Gesamtvermögen ein realistisches Ziel, welches ich im Durchschnitt erzielen möchte.

 

Fehler 3 – Verlasse dich auf Bankberater

Das Thema Finanzen ist für viele Menschen ein rotes Tuch vor den Augen, welches man am liebsten möglichst lange vor sich herschiebt. Noch schlimmer finde ich allerdings die Lösung, sich bei solch wichtigen Punkten auf externe Berater zu verlassen. Auch ich habe das früher, als ich meine ersten eigenen Finanzprodukte erworben habe, getan – mich auf Bankberater verlassen. Natürlich, stellen diese doch eine, in unserer Gesellschaft, gut angesehene Berufsgruppe dar.

Im Nachgang war das alles heraus geschmissenes Geld, welches weder besonders sicher war, noch anständige Renditen erzielt hat.

Meine persönliche Meinung dazu ist eindeutig. Die ganz breite Masse von Vermögensberatern und Bankangestellten will genau eins: Ihre Provisionen und Abschlüsse in die Höhe treiben. Die wenigsten werden uns das tatsächlich passende Anlageprodukt anbieten.

Provision

Die Empfehlung ist also ganz klar: Kümmere dich eigenständig um dein Anlageportfolio. Dazu musst du nicht jahrelang studieren oder alle Fachbegriffe kennen. Wichtig ist, dass du dich mit grundlegenden Möglichkeiten vertraut machst. Das wäre schon eine ausreichende Basis für die meisten Leute.

 

Fehler 4 – Du denkst, du bist schlauer als der Rest

Erfahrungsgemäß überschätzen sich die meisten Menschen in Dingen, die sie tun (Overconfidence-Bias). Riesige Handelssysteme, rechnergestützt, welche auf Milliarden von Daten in jeder Sekunde zugreifen können und dabei sämtliche statistische Daten und aktuelle Informationsflüsse berücksichtigen.

Und du glaubst wirklich, du bist in deiner Entscheidungsfindung schneller oder gar besser?

Vergiss es!

Idee

Nur sehr wenige Ausnahmen (z.B. Warren Buffet) schaffen es langfristig die durchschnittliche Marktrendite zu schlagen. Selbst die besten Fonds-Manager schaffen es über mehrere Jahre nicht kontinuierlich einen Vergleichsindex hinter sich zu lassen. (Der Beweis: Aktive Manager schlagen den Markt nicht)

Anfangs solltest du also in keinem Fall aktiv mit Einzelaktien handeln. Zumindest nicht, um damit langfristig Vermögen aufzubauen. Informiere dich über die Möglichkeiten von passiven Anlagestrategien (z.B. ETFs).

 

Fehler 5 – Fehlende Diversifikation (Streuung)

Wie überall im Leben gilt: Man sollte nicht zu viel auf eine Karte setzen. Egal welches Investment du tätigst, es sollte durch andere Anlagen abgesichert sein. Wenn man also 10.000 Euro Kapital zur Verfügung hat, würde ich nicht den gesamten Betrag in hochspekulative Sachen, wie zum Beispiel Bitcoins, investieren! Grundsätzlich gilt, dass der Grundstock in „etablierte“ Anlagen gesteckt werden sollte. (etabliert heißt natürlich nicht risikofrei)

Speziell bei der Anlage an der Börse ist man mit wenigen Aktien extrem schlecht abgesichert (der Durchschnitt besitzt 12 verschiedene Aktientitel in seinem Depot – von Streuung kann man da wirklich nicht sprechen).

Diversifikation

ETFs – die teilweise über 1000 Einzeltitel beinhalten (z.B. der MSCI World) , sind hier wesentlich empfehlenswerter.

Unabhängig davon – auch bei anderen Investments. Immer schön Nutzen und Risko abwägen und verschiedene Möglichkeiten ins Auge fassen! Das bedeutet auch, dass man Länder- und Branchenübergreifend investiert. Sehr viele Menschen sind heimattreu und investieren gerne in Dinge „aus der Nähe“. Das ist grundsätzlich auch nichts falsches. Nur würde ich mich auch hier breit aufstreuen und nicht nur in den DAX oder deutsche Unternehmen investieren. Wenn die Wirtschaft des Landes dann mal ins Schwanken kommt, kommt auch automatisch ein Großteil aller Investments wegen mangelnder Streuung ins Schwanken.

 

Fehler 6 – Zu viel aktives Handeln

Speziell für Privatanleger, die sich zum einen nicht den ganzen Tag mit dem Thema beschäftigen können und zum anderen nicht über das notwendige Know How bzw. die Ressourcen verfügen (siehe Anlegerfehler Nummer 4) ist passives Investieren (ETF, Fonds) klar zu empfehlen. Mir persönlich macht aktives Traden zu einem gewissen (überschaubaren!) Umfang Spaß, aber mir ist bewusst, dass es nicht unbedingt mehr Rendite bringt. Ganz im Gegenteil!

 

Stress und Hektik

Häufiges Handeln mit Aktien lässt die Gebühren in die Höhe schießen und dadurch die Rendite sinken. Zumal Markettiming völlig überbewertet wird und in vielen Studien geprüft wurde, dass der richtige Einstieg sowieso reine Glückssache ist.

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